Wieso Social Media-Kompetenz für Unternehmen so wichtig ist!
Shitstorm. Was sich so salopp anhört, kann den Ruf und das Ansehen eines Unternehmens massiv schädigen. "Shitstorm" steht für eine multimediale Welle der Entrüstung über einen mehr oder minder bedeutsamen Vorfall. Er nimmt sein Anfang meistens im Netz, wo er sich so schnell verbreitet, dass er von klassischen Medien schnell aufgegriffen wird.
Quelle: Aachener Zeitung, Ausgabe 138 vom 16.06.2012 |
Ich greife dieses Beispiel deshalb auf, weil die Firma Clemens & Partner ein Musterbeispiel für nicht vorhandene Social-Media-Kompetenz ist: auf eine Anfrage der Aachener Zeitung, ob der Mailverkehr mit der Firmenleitung abgestimmt sei, bestätigte die Geschäftsleiterin Juliane Clemens dies der Zeitung auch noch. Die Zeitung veröffentliche den Mailverkehr samt dem Statement der Geschäftsleitung, der betroffene Abiturient stellte den Zeitungsausschnitt bei Facebook ein und binnen weniger Tage war das öffentliche Interesse an dem Vorfall so groß, das Printmedien, Online-Medien, Funk und Fernsehen darüber berichteten. Die Firma Clemens & Partner versucht nun seitdem, dem Shitstorm durch Aussitzen, Blockieren und Schweigen Herr zu werden.
Bei vorhandener Social Media-Kompetenz wäre folgendes passiert: Im Idealfall wäre die Kundenanfrage höflich abgesagt worden. Thema vorbei. Bei der Anfrage der Presse hätte die Firmenleitung immer noch die Möglichkeit gehabt, durch eine entschuldigende Erklärung die mangelnde Sozialkompetenz des Mitarbeiters zu kaschieren. Selbst als die Facebook-Seite des Unternehmens zum Forum entrüsteter Netizens wurde, hätte man durch ein rechtzeitiges Einschreiten der Situation noch einigermaßen Herr werden können. Jetzt ist die Situation so verfahren, dass neben der Geschäftsschädigung des eigentlichen Unternehmens weitere Firmen (pikanterweise die Vermietung von Liebes- und SM-Zimmern) des Mitarbeiters unter die Lupe entrüsteter User genommen wurden. Bis zum aktuellen Zeitpunkt hüllt sich die Firma gegenüber Anfragen von Bloggern und Medien in Schweigen und hat als einzige Reaktion das Gästebuch ihrer Website (übrigens sehr sehenswert, ein Relikt von Web 0.1) und die Kommentarfunktion auf dem Firmen-Facebookaccount gesperrt.
Was kann man daraus lernen:
- Eine zum Unternehmen passende PR- und Social Media-Strategie erarbeiten und im Unternehmen verankern
- Die Öffentlichkeitsarbeit entweder geschulten Mitarbeitern mit sozialer Kompetenz oder einer entsprechenden Agentur übergeben
- Social Media Monitoring betreiben, um auf Anfragen, Kritik (berechtigt oder nicht) und selbstverständlich auch auf Lob rechtzeitig und kompetent zu reagieren. Denn Kritik kann auch als kostenloses Werkzeug zur Qualitätskontrolle und Unternehmensoptimierung gesehen werden!
- Die entsprechenden Kanäle auch zum Image- und Markenaufbau nutzen.
Wir beraten Sie gerne bei der Findung und Ausarbeitung einer für Ihr Unternehmen geeigneten Kommunikationsstrategie. Damit Sie nicht in einem Shitstorm untergehen ;-)